Skip to main content

Mo-Fr 8:00 - 17:00

0511 33708-0

Deutschlandstudie Innenstadt: Chancen für die Stadtzentren nutzen – Investitionen notwendig

Trotz vieler Negativ-Schlagzeilen aus den vergangenen Jahren sind Deutschlands Innenstädte nach wie vor starke Anziehungspunkte für die Menschen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Deutschlandstudie Innenstadt der CIMA Beratung+Management GmbH. Für die repräsentative Studie wurden über 5000 Bundesbürger im Juni und Juli 2024 befragt. Und doch gibt es dringenden Handlungsbedarf, um Stadtzentren attraktiv zu halten oder sie wieder zu beleben. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert deshalb entschiedene Unterstützungsmaßnahmen der Politik auf allen Ebenen. Die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd) macht sich für mehr Kooperation aller Akteure stark.

„Die Innenstadt lebt und ist vielerorts ein Erfolgsmodell. Viele Menschen suchen sie regelmäßig auf und wissen sie zu schätzen“, so CIMA-Geschäftsführer Roland Wölfel. Die Studie zeigt: 53,3 Prozent der Personen in Haushalten mit 4.000 bis unter 6.000 Euro Monatseinkommen besuchen mindestens einmal wöchentlich die Innenstadt. Zwischen 2.000 und unter 4.000 Euro liegt dieser Wert bei .47,8 Prozent. Dabei ist über alle Altersgruppen hinweg der wichtigste Grund für den Besuch des Stadtzentrums der Einkauf im örtlichen Einzelhandel. Mehr als 70 Prozent der in der Studie Befragten geben an, die Innenstädte des Shoppings wegen zu besuchen.

„Die Studie zeigt, dass der Einzelhandel für attraktive Innenstädte unverzichtbar ist und bleibt. Stadtzentren und die dort ansässigen Unternehmen sind Begegnungsort für alle Generationen“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Angesichts der zentralen Rolle des Einzelhandels in attraktiven Stadtzentren müsse die Politik auf allen Ebenen dringend an den Rahmenbedingungen arbeiten. „Wir müssen jetzt gemeinsam die Zukunft der Innenstadt sichern. Die Menschen wollen vitale Stadtzentren, die Politik muss den Rahmen dafür schaffen. Sauberkeit, Sicherheit und die gute Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln – das ist das Fundament, das muss überall angegangen werden“, so von Preen weiter. Zudem geht es um die Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort. „Die Studie macht deutlich, dass wir ein strategisches Gesamtkonzept brauchen, das Handel, Gastronomie und Erlebnisangebote miteinander verzahnt und gleichzeitig das Stadtbild und somit die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessert“, erklärt Gerold Leppa, stellvertretender Bundesvorsitzender der bcsd. „Eine zentrale Koordinierungsstelle, die die Interessen aller Akteure bündelt, zu Kooperationen anstiftet und diese trägt und die die Innenstadt als multifunktionalen, attraktiven Ort für Besucherinnen und Besucher gestaltet, ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unserer Innenstädte. Hier kann das Stadtmarketing als bewährter Partner eine tragende Rolle spielen.“

Die Deutschlandstudie Innenstadt der CIMA Beratung+Management GmbH ist in Kooperation mit dem HDE und der bcsd, sowie mit der Unterstützung des Citymanagement Verbands Ost e.V. (CMVO), des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (DEHOGA), des Deutschen Industrie und Handelskammertags e.V.(DIHK), eBay Deutschland, der EDEKA-MIHA Immobilien-Services GmbH, der Fokus Development AG, der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH, der hystreet.com GmbH, der LIDL Immobilien Dienstleistung GmbH & Ko. KG, der MK Illumination Handels GmbH und von noceanZ marketResearch entstanden.

Die Deutschlandstudie Innenstadt zum Download: https://einzelhandel.de/hdepk

(Quelle: HDE)

HDE-Standortmonitor 2024: Innenstadtbesucher schätzen Klein- und Mittelstädte für kurze Einkaufswege mit Nähe zum Wohnort

Klein- und Mittelstädte sind lebenswerte und attraktive Einkaufsorte mit Zukunft. In Kleinstädten wohnen 38 Prozent aller Haushalte. Sie stehen für rund 40 Prozent aller Einzelhandelsausgaben und sind damit eine wichtige Stütze des deutschen Handelsmarktes. Das zeigt der HDE-Standortmonitor 2024, der auf einer bundesweiten Befragung unter rund 1.200 Innenstadtbesuchern basiert. Demnach liegt der Schwerpunkt in Kleinstädten mit bis zu 20.000 Einwohnern und in Mittelstädten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern vor allem auf Versorgungseinkäufen sowie saisonbedingten Einkäufen.

„Beim Einkaufen setzen die Menschen auf kurze Wege. Mit ihrer Nähe zum Wohnort können die Einkaufsangebote in Klein- und Mittelstädten punkten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Aus dem HDE-Standortmonitor geht hervor, dass mit 70 Prozent die deutliche Mehrheit der Befragten aus Klein- und Mittelstädten ihren Wohnort auch als Einkaufsort nutzt. Nur knapp ein Drittel pendelt zum Einkaufen in die nächstgelegene Stadt, was sich auch mit dem Einkaufsverhalten der Großstadtbewohner deckt. Das zeigt, entgegen einigen Prognosen, dass Klein- und Mittelstädte nach wie vor ein diversifiziertes Angebot für die ansässige Bevölkerung bieten.

In die Innenstädte von Kleinstädten zieht es 60 Prozent der Befragten wegen kurzer Wege, während fast die Hälfte die angenehme und entspannte Atmosphäre dort schätzt (49 Prozent) oder auch die Übersichtlichkeit positiv hervorhebt (46 Prozent). Die Innenstädte von Mittelstädten punkten ebenfalls mit kurzen Wegen, die für 54 Prozent der Befragten ausschlaggebend für den Besuch sind. Das vielfältige Angebot an Geschäften zieht 45 Prozent der Befragten an, doch auch Übersichtlichkeit (44 Prozent) und Atmosphäre (42 Prozent) überzeugen in Mittelstädten.

Aufgesucht werden Geschäfte in Klein- und Mittelstädten insbesondere, um Versorgungseinkäufe zu tätigen. Die Innenstadt von Kleinstädten besuchen demnach fast zwei Drittel der Befragten für den Versorgungseinkauf, während die Hälfte dort anlässlich saisonaler Ereignisse einkauft und 41 Prozent Ersatzeinkäufe für alte, defekte Gebrauchsgüter vornehmen. In Mittelstädten ist die Innenstadt für 55 Prozent der Befragten der Ort für Versorgungseinkäufe und für etwas mehr als die Hälfte der Ort für saisonbedingte Einkäufe (52 Prozent). Sowohl Klein- als auch Mittelstädte werden von über einem Drittel der Befragten für einen Einkaufsbummel besucht, locken die Menschen also auch ohne gezielte Einkaufspläne.

„Die gute Versorgung mit Gebrauchsgütern, die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums und attraktive Einkaufsangebote machen Klein- und Mittelstädte zu besonders lebenswerten Orten“, so Genth weiter. Angesichts des strukturellen Umbruchs in vielen Innenstädten und der wachsenden Zahl von Leerständen gelte es jetzt aber vonseiten der Politik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um attraktive Stadtzentren zu erhalten. Insbesondere bei Sicherheit und Sauberkeit, der Erreichbarkeit durch alle Verkehrsmittel sowie bei Klimaschutzmaßnahmen gebe es viel zu tun.

Der HDE-Standortmonitor 2024 wurde von der GFK und YouGov im Auftrag des HDE erarbeitet. Befragt wurden rund 1.200 Innenstadtbesucher im Alter ab 18 Jahren.

Mehr Informationen unter: https://einzelhandel.de/standort-monitor

(Quelle: HDE)

Ladendiebstahl – starke Zunahme von Diebstahl

Der Ladendiebstahl hat in Deutschland stark zugenommen. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2023 insgesamt 426.000 Ladendiebstähle angezeigt, was eine Zunahme von über 23 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Hinzu kommt eine besorgniserregende hohe Dunkelziffer, denn nicht jeder Ladendiebstahl wird angezeigt. Dies liegt u. a. auch daran, dass Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte Ladendiebstahl aus Sicht der Handelsorganisation nicht genügend verfolgen und ahnden. Der Handelsverband wünscht sich eine konsequentere Verfolgung dieser Straftaten, auch wenn der Wert der einzelnen entwendeten Ware im Geringfügigkeitsbereich liegt. Insgesamt verursacht Ladendiebstahl Jahr für Jahr einen Schaden von mehreren Milliarden Euro für den deutschen Einzelhandel.

Mobilitätskonzept für die Landeshauptstadt Hannover

11 Forderungen der Wirtschaft für eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt

Der Handelsverband Hannover unterstützt nachhaltig die heute vorgestellten Forderungen der Wirtschaft für eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt.

„Für den Einzelhandel und seine Beschäftigten in der Innenstadt von Hannover ist die gute Erreichbarkeit der Innenstadt von existenzieller Bedeutung. Der innerstädtische Handel kann sich keinerlei Experimente und Fehleinschätzungen leisten, die auch nur vorübergehend die Erreichbarkeit der hannoverschen Innenstadt einschränken“, betont Hauptgeschäftsführerin Karin Schindler-Abbes.

Für den Handel ist es daher wesentlich, dass erst dann zum Beispiel Parkplätze am Straßenrand reduziert werden können, wenn die Park & Ride Möglichkeiten sowie die Angebote des ÖPNV so weit ausgebaut worden sind, dass sie eine attraktive Alternative zur Anreise mit dem Pkw darstellen. Auch die Erreichbarkeit mit der Bahn muss für die Dauer des Aus- und Umbaus des Hauptbahnhofs in Hannover, der noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird, berücksichtigt werden.

Gleichzeitig müssen unter Beteiligung der Anwohner jeweils Konzepte entwickelt und dann auch tatsächlich umgesetzt werden, die einen Mehrwert für die Besucher darstellen. Die Stadt muss dabei u. a. die Finanzierung der Konzepte sicherstellen und gleichzeitig auf Parkeinnahmen aus den Stellplätzen am Straßenrand verzichten.

Für diejenigen, die mit dem Pkw anreisen möchten, müssen die Parkhäuser schnell und bequem erreicht werden können, gleichzeitig müssen die Parkhäuser so beschaffen sein, dass sie modernen Anforderungen gerecht werden.

Gerade im Hinblick auf den mittelständischen Einzelhandel, der in Hannovers Innenstadt stark vertreten ist und wesentlich zur Attraktivität der Innenstadt insbesondere auch für Besucher aus dem Umland beiträgt, verbietet es sich, den Eindruck zu erwecken, dass bestimmte Verkehrsmittel nicht willkommen seien.