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Entgelttransparenzrichtlinie: HDE warnt vor neuem Bürokratiedschungel und fordert Ausnahme für tarifgebundene und tarifanwendende Unternehmen

Anlässlich der heutigen Vorstellung eines Ergebnisberichts zur Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) das federführend zuständige Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) vor der Einführung neuer bürokratischer Lasten für Unternehmen. Der HDE fordert, tarifgebundene und tarifanwendende Unternehmen zum Schutz der Tarifautonomie vom Anwendungsbereich der Richtlinie auszunehmen. Die EU-Entgelttransparenzrichtlinie sieht zusätzliche Auskunfts- und Berichtspflichten für Arbeitgeber vor und muss bis Sommer 2026 in nationales Recht umgesetzt werden.

„Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit ist für Arbeitgeber in Deutschland ein selbstverständlicher Grundsatz. Um die Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern sicherzustellen, bietet das hierzulande schon seit 2017 geltende Entgelttransparenzgesetz einen umfassenden rechtlichen Rahmen. Da braucht es kein neues Bürokratiemonster“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die zusätzlichen Vorgaben der EU-Entgelttransparenzrichtlinie hätten für Arbeitgeber einen unnötigen bürokratischen Mehraufwand zur Folge. „Die vorgesehene Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie untergräbt das Bekenntnis der Bundesregierung zu einem konsequenten Bürokratieabbau“, warnt Genth. In den aktuell wirtschaftlich und geopolitisch herausfordernden Zeiten kämpften viele Unternehmen um ihre Existenz. Branchenübergreifend seien massenhaft Arbeitsplätze in Gefahr. „Neue komplexe Berichts- und Prüfpflichten sind jetzt fehl am Platze. Hier muss die Bundesregierung ihr Wort halten und den versprochenen Bürokratieabbau entschlossen vorantreiben“, so Genth weiter.

Mit Blick auf die im Grundgesetz verankerte Tarifautonomie fordert der HDE für tarifgebundene und auch tarifanwendende Unternehmen eine Ausnahme vom Anwendungsbereich der EU-Entgelttransparenzrichtlinie. „Tarifverträge bieten ein transparentes, geschlechtsneutrales und an objektiven Kriterien ausgerichtetes Vergütungssystem, das von den Tarifvertragsparteien gemeinsam vereinbart wurde. Tarifverträge gewährleisten damit eine diskriminierungsfreie und faire Vergütung“, so Genth. Ohne eine Ausnahme vom Anwendungsbereich der Richtlinie würde die seit Jahren branchenübergreifend rückläufige Tarifbindung weiter unter Druck geraten. „Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Tarifbindung wieder zu stärken und Bürokratie abzubauen. Das muss jetzt die Leitschnur sein und bleiben“, so Genth.

Quelle: HDE

Ausbildungsjahr 2024/2025: Starke Nachfrage im Handel, immer weniger geeignete Bewerberinnen und Bewerber

Mit Blick auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) macht der Handelsverband Deutschland (HDE) auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Nachwuchskräften im Einzelhandel aufmerksam. Während sich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber erfreulich entwickelt, erschweren zunehmend mangelhafte Bewerbungen die Besetzung offener Ausbildungsstellen mit geeignetem Nachwuchs.
Zum Stichtag 30. September 2025 verzeichnet die BA einen Rückgang der insgesamt gemeldeten Ausbildungsstellen um 4,9 Prozent auf 494.109. Gleichzeitig ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um drei Prozent auf 444.335 gestiegen, vermutlich auch aufgrund einer höheren Zahl von Schulabgängern mit mittlerem Abschluss. Ende Oktober 2025 waren noch 54.385 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Rückgang um rund 21 Prozent. Dennoch stehen den unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern rechnerisch weiterhin deutlich mehr unbesetzte Stellen gegenüber, auf 73 Bewerber kommen 100 offene Stellen.

Im Einzelhandel ist die Nachfrage nach Nachwuchskräften zuletzt sogar noch gestiegen. Die Zahl der angebotenen Stellen für Verkäufer stieg seit vergangenem Herbst um 23 Prozent auf 33.930, bei den Einzelhandelskaufleuten um 16,6 Prozent auf 45.507. „Das sind außerordentliche Zahlen, die den Handel von vielen anderen Branchen unterscheiden, in denen das Ausbildungsangebot teilweise stark eingeschränkt wird“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der große Nachwuchsbedarf im Handel spiegelt sich auch in der Platzierung der beiden Kernberufe im Ranking der angebotenen Stellen wider, in dem sie konstant die ersten beiden Plätze belegen. Außerdem landen die Verkäufer und die Kaufleute im Einzelhandel auf den Plätzen 3 und 5 der meistgewählten Berufe.

Die Handelsunternehmen haben laut HDE wenig Schwierigkeiten, die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. „Die Menge der Bewerbungen entwickelt sich im Vergleich zu den letzten Jahren erfreulich“, so Genth. Allerdings zeige sich zunehmend ein Qualitätsproblem. Der Anteil an mangelhaften oder schlechten Bewerbungen erschwere die Besetzung der Ausbildungsstellen mit ausreichend qualifizierten und damit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern. „Die Themen Ausbildungsstartkompetenz und Ausbildungseignung geraten zunehmend in den Fokus“, so Genth.

An Bedeutung gewinnt auch die Ausbildung zum Handelsfachwirt im Rahmen des Abiturientenprogramms. Zwar sank die Zahl der angebotenen Stellen leicht um 56 auf 16.184 (- 0,35 Prozent), doch die Platzierung im Ranking der BA verbesserte sich von Rang 5 auf Rang 4. „Das zeigt den nach wie vor wachsenden Bedarf im Handel nach spezifisch ausgebildeten Führungskräften“, so Genth. Die Programme seien gefragt, wenngleich bei den Bewerberzahlen weiterhin unterrepräsentiert.

Quelle: HDE

Digitale Fairness: HDE mahnt bei geplantem EU-Gesetzesvorhaben zu konsequenter Harmonisierung und Rechtsdurchsetzung

Im Rahmen einer öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission zum geplanten Digital Fairness Act (DFA) hat der Handelsverband Deutschland (HDE) das Gesetzesvorhaben als Beitrag für einen starken, einheitlichen und fairen digitalen Binnenmarkt grundsätzlich positiv bewertet.

Allerdings warnt der HDE vor der Einführung neuer Verpflichtungen und fordert eine bessere Harmonisierung und Rechtsdurchsetzung. Der DFA soll Änderungen im Verbraucherrecht und in Regulierungen für den Digitalbereich mit sich bringen.

„Mit dem Digital Fairness Act Verbraucherrechte zu harmonisieren und digitale Märkte zu stärken, ist ein wichtiger und richtiger Schritt. Es müssen aber auch tatsächlich faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer gelten, es braucht ein echtes Level-Playing-Field“, so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Neue Verpflichtungen für alle in den konsultierten Bereichen seien nicht zielführend, wenn die Durchsetzung existierender Regeln noch nicht ausreichend sichergestellt sei. „Die EU muss wirksamere Instrumente für die Durchsetzung ihrer Regeln gegenüber allen Marktteilnehmern entwickeln, etwa durch die verbindliche Verpflichtung für Plattformen aus Drittstaaten, einen greifbaren in der EU ansässigen verantwortlichen Wirtschaftsakteur zu benennen. Sonst entsteht ein strukturell ungleicher Wettbewerb“, so Tromp weiter. Hier offenbare der geplante DFA eine erhebliche Schieflage.

Nicht ausreichend berücksichtigt wird aus Sicht des HDE zudem, dass viele im Zuge der Konsultation abgefragte Themen bereits von geltendem Recht abgedeckt sind. So sei es beispielsweise bei Personalisierungspraktiken. Schon heute gibt die DSGVO einen Regelungsrahmen zur Nutzung persönlicher Daten vor, auch durch E-Privacy-Richtlinie und Digital Services Act (DSA) besteht ein breites Regelungswerk. „Da der DSA erst seit kurzer Zeit vollständig gilt, sollten nicht vorschnell neue Vorgaben ohne Mehrwert festgesetzt werden“, so Tromp. Mit Blick auf sogenannte Dark Patterns und suchterzeugende Gestaltungsmittel bestünden ebenfalls schon heute klare Regeln. Die Leitlinien der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken zeigten klar auf, dass die prinzipienbasierten Bestimmungen und Verbote der Richtlinie auch in diesen Bereichen gelten und anzuwenden sind.

Der HDE spricht sich daher für die konsequente Harmonisierung bestehenden Rechts aus. „Was es braucht, sind übergeordnete Leitlinien, die das EU-Verbraucherrecht und die neuen Digitalgesetzgebungen wie DSA und AI-Act abdecken, die Interaktion sowie Wechselwirkungen zwischen diesen erläutern und offene Auslegungsfragen klären“, betont Tromp. Die EU verfüge bereits über ein starkes rechtliches Gerüst für den Verbraucherschutz, das es gegenüber allen Akteuren gleichermaßen durchzusetzen gelte.

Quelle: HDE

Extraterritorialität bei Cross-Border-UTP: HDE warnt vor Risiken für Binnenmarkt und Verbraucher

Im Zuge der Beratungen zur geplanten EU-Verordnung über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Durchsetzung (Cross-Border (2024/0318(COD)) der Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette (UTP-Richtlinie (EU) 2019/633) warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) vor den negativen Folgen des vom Europäischen Parlament vorgeschlagenen extraterritorialen Ansatzes.

Die Anwendung nationaler Sonderregelungen über Ländergrenzen hinweg drohe, zu erheblichen Rechtsunsicherheiten zu führen und den Binnenmarkt zu schwächen.

„Europa braucht klare und einheitliche Rahmenbedingungen – keine neuen faktischen Handelshemmnisse“, betont Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Europapolitik. Die Cross-Border-Verordnung müsse strikt auf den harmonisierten Kern der UTP-Richtlinie beschränkt bleiben. Eine Ausweitung auf nationale Vorschriften, die über den harmonisierten Teil der EU-Richtlinie hinausgehen, gefährde die Warenverkehrsfreiheit, die unternehmerische Freiheit und letztlich auch die Verbraucherinteressen.

Besonders kritisch sieht der HDE die Möglichkeit, dass nationale Behörden die Anwendung strengerer nationaler Regelungen – wie beispielsweise des französischen EGalim-Gesetzes – in anderen Mitgliedstaaten durchsetzen könnten. Dies schrecke Händler davon ab, EU-weit einzukaufen und so Vertragsbeziehungen über Grenzen hinweg einzugehen. „Wenn Unternehmen nicht sicher genug sagen können, welches Recht gilt, hemmt das Handel und Wettbewerb. Am Ende schadet das Verbraucherinnen und Verbrauchern, denn sie zahlen höhere Preise und erhalten eine geringere Auswahl“, so Gerstein.

Rechtswissenschaftliche Gutachten im Auftrag des HDE untermauern diese Einschätzung und warnen vor einem regulatorischen Flickenteppich sowie vor gravierenden rechtlichen Unsicherheiten bei grenzüberschreitenden Lieferbeziehungen. Sie empfehlen, die Durchsetzung klar auf den gemeinschaftlichen Rahmen zu begrenzen und nationale Verschärfungen nicht extraterritorial wirken zu lassen.

Der HDE fordert die EU-Gesetzgeber daher auf, bei den weiteren Verhandlungen den Fokus auf eine effiziente behördliche Kooperation zu legen, ohne inhaltliche Erweiterungen an der UTP-Richtlinie vorzunehmen. „In einer Zeit geopolitischer Unsicherheit braucht Europa einen starken, einheitlichen Binnenmarkt. Zusätzliche bürokratische Hürden und rechtliche Risiken sind das Letzte, was Handel, Produzenten und Verbraucher jetzt gebrauchen können“, so Gerstein.

Quelle: HDE

HDE fordert rasche Einführung des digitalen Euro: Europa braucht jetzt ein digitales staatliches Zahlungsmittel

Mit Blick auf die Vorlage des Berichterstatters Fernando Navarrete im Europäischen Parlament zum digitalen Euro erneuert der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Forderung nach einer schnellen Einführung.

In seinem Bericht empfiehlt Navarrete, den digitalen Euro nur bei Ausbleiben einer anderen europaweiten Lösung für den Zahlungsverkehr von Privatkunden einzuführen. Der HDE bewertet diese Empfehlung kritisch und bekräftigt die Bedeutung eines digitalen staatlichen Zahlungsmittels für Europa.

„Die Zeit ist reif für ein modernes, souveränes und zukunftsorientiertes Zahlungsmittel, das den heutigen Anforderungen der digitalen Welt gerecht wird. Das analoge Bargeld ist dafür nicht mehr ausreichend“, so Ulrich Binnebößel, HDE-Abteilungsleiter Zahlungsverkehr. Angesichts der aktuellen Abhängigkeit von wenigen, privaten Anbietern bestehe dringender Handlungsbedarf. Anders als Berichterstatter Fernando Navarrete spricht sich der HDE für eine möglichst schnelle Einführung des digitalen Euro aus. „Darauf zu warten, dass die europäische Kreditwirtschaft ein eigenes Konzept auf die Beine stellt, hat uns bereits zu viel Zeit gekostet. Europa kann nicht länger warten, sondern muss endlich handeln“, betont Binnebößel. Selbst wenn ein grenzüberschreitendes Zahlungsverfahren etabliert werden könne, löse es nicht alle Probleme des aktuellen Anbietermarktes. Es sei dann lediglich ein weiteres privatwirtschaftliches Zahlungsmittel in einem engen Markt.

Im digitalen Euro sieht der HDE hingegen mehr als nur eine neue Zahlungsform. „Der digitale Euro ist ein staatliches Zahlungsmittel mit einer interessenausgleichenden Systematik, das den Weg für einen fairen, wettbewerbsorientierten und innovativen Markt ebnet“, so Binnebößel. Durch eine staatlich garantierte Zahlungsverkehrsinfrastruktur könnten neue innovative Anbieter in den bislang stark begrenzten Markt eintreten. „Das macht einen Kostenwettbewerb möglich, der sowohl Zahlern als auch den Zahlungsempfängern mehr Effizienz bietet“, so Binnebößel. Die ablehnende Haltung der europäischen Kreditwirtschaft gefährde diesen Fortschritt. „Zu glauben, dass die Kreditwirtschaft aus freiem Willen ein System entwickelt, das den Anforderungen von Zahlern und Zahlungsempfängern gerecht werden kann, ist naiv. Das zeigen die Erfahrungen aus vergangenen Versuchen, ein europäisches Zahlverfahren zu etablieren“, warnt Binnebößel. Die aktuellen Forderungen und Bedenken der Kreditwirtschaft wirkten wie der Versuch, das bestehende eigene Geschäftsmodell erhalten und festigen zu wollen. So führten Maßnahmen wie Haltegrenzen und die One-Wallet-Strategie vor allem zu höherer Komplexität. Zudem seien Überlegungen, die Kosten der Banken durch den Handel zu kompensieren, einseitig und stünden einer fairen Marktgestaltung entgegen.

„Die Politik muss jetzt Mut und Bereitschaft zeigen, schnell und unkompliziert für technische und politische Regularien zu sorgen. Wir appellieren an die Bundesregierung, sich im weiteren Verfahren und in diesem Sinne stark zu machen“, so Binnebößel. In einer zunehmend digitalen Welt unterliege schließlich auch die Kreditwirtschaft einem Wandel. „Der digitale Euro ist die Chance, diesen Wandel zu begleiten und Europas Position in der digitalen Zahlungswelt zu sichern“, so Binnebößel.

Quelle: HDE

Weihnachtsgeschäft: Handelsverband rechnet mit Umsatzplus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Für die beiden Monate November und Dezember prognostiziert der Handelsverband Deutschland (HDE) im Einzelhandel in Deutschland ein Umsatzplus von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2024. Damit setzen die Handelsunternehmen in den letzten beiden Monaten des Jahres insgesamt 126,2 Milliarden Euro um. An der Spitze der Beliebtheitsskala bei den Weihnachtsgeschenken bleiben Gutscheine.

„Das Weihnachtsgeschäft bleibt trotz eines schwierigen Umfelds und vieler Ungewissheiten stabil. Viele Händler aber blicken eher vorsichtig oder pessimistisch auf die mit Abstand umsatzstärkste Zeit der Branche“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Das zeigt eine aktuelle HDE-Umfrage unter 300 Handelsunternehmen aller Größen, Standorte und Branchen: Demnach erwarten 80 Prozent der befragten Unternehmen zurückhaltende Verbraucher, 83 Prozent rechnen damit, dass die Kunden angesichts der Preisentwicklung stärker auf den Preis achten werden. Aber es gibt auch positive Vorzeichen: Nach einer vom HDE beauftragten und vom Handelsblatt Research Institut durchgeführten Verbraucherumfrage unter mehr als 2.000 Personen freuen sich 73 Prozent der Verbraucher auf Weihnachten. Bei den Geschenkeinkäufen allerdings gibt demnach im Durchschnitt jeder 263 Euro aus – das sind 34 Euro weniger als im Vorjahr. Besonders häufig greifen die Befragten bei der Auswahl der Weihnachtsgeschenke bei Geschenkgutscheinen, Spielwaren, Büchern und Kosmetik oder Körperpflegeprodukten zu.

Insgesamt erzielt der Einzelhandel 18,5 Prozent seines Jahresumsatzes in den letzten beiden Monaten des Jahres. Die HDE-Umsatzprognose von einem Plus von nominal 1,5 Prozent entspricht einem preisbereinigten Nullwachstum im Vergleich zu 2024. Betrachtet man ausschließlich den Online-Handel, so wird dieser seine Weihnachtsumsätze um nominal 3,3 Prozent im Vergleich zu 2024 steigern, hier liegt der Umsatz dann bei 22,2 Milliarden Euro. Preisbereinigt wäre das ein Wachstum um 2,3 Prozent.

„Das Jahresende entscheidet bei vielen Unternehmen über die Bewertung des gesamten Geschäftsjahres. Wenn wie in unserer Umfrage 51 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler sich vor einem schlechteren oder deutlich schlechteren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr sehen, ist das ein deutliches Alarmsignal. Die Politik muss jetzt rasch ins Handeln kommen und bessere Rahmenbedingungen für die Binnenkonjunktur und den Einzelhandel schaffen“, so von Preen. Dabei müsse es unter anderem um die Senkung der Stromsteuer für alle, faire Wettbewerbsbedingungen mit Online-Plattformen und Händlern aus Fernost und den entschlossenen Abbau der Bürokratie gehen.

Quelle: HDE

Verbändeappell: Zugang zu Stromnetzen sichern – Zukunft ermöglichen

Ein flächendeckender und verlässlicher Zugang zu leistungsfähigen Stromnetzen ist entscheidend für die Elektrifizierung der Industrie, die Digitalisierung und die Energiewende in allen anderen Sektoren. Die Klimaziele bei gleichzeitiger Stärkung unserer Wirtschaft sind nur erreichbar, wenn die Stromnetze und Anschlüsse konsequent, effizient und zügig ausgebaut werden. Die Ermöglichung des Netzzugangs ist wesentlicher Teil einer erfolgreichen Energie- und Wirtschaftspolitik.

Nicht zuletzt steht auch der Einzelhandel unter Druck. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth warnt: „Der Einzelhandel wird die geforderten Ausbauziele für Ladeinfrastruktur und PV-Anlagen nicht erfüllen können, wenn die notwendigen Netzkapazitäten und Netzanschlüsse fehlen. Damit drohen den Handelsunternehmen Bußgelder für eine unverschuldete Situation.“

Den Appell haben die folgenden Verbände unterzeichnet:
– Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
– Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne)
– BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e. V.
– BVES Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V.
– Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
– Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. – DENEFF
– DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.
– Die Familienunternehmer e.V.
– Handelsverband Deutschland – HDE – e.V.
– VEA – Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V.
– Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände – Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)
– ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
– ZVEI e.V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Der Verbändeappell zum Download

HDE-Konsumbarometer im November: Verbraucherstimmung verschlechtert sich – negativer Trend seit dem Sommer

Die Verbesserung der Konsumstimmung im Oktober bleibt eine Ausnahme. Das HDE-Konsumbarometer geht im November wieder nach unten, der Wert fällt sogar schwächer aus als im September. Nach wie vor fehlen die Impulse für eine nachhaltige Verbesserung der Verbraucherstimmung. Insgesamt deutet das auf ein möglicherweise kompliziertes Weihnachtsgeschäft hin.

Die Verbraucherstimmung verschlechtert sich im November, insgesamt zeigt sich damit ein negativer Trend seit dem Sommer. Die positive Entwicklung aus dem Oktober war damit nur eine kurze Momentaufnahme, aktuell liegt das Barometer sogar wieder unterhalb des Wertes aus dem September.

Im November gibt es bei Anschaffungs- und Sparneigung nur minimale Veränderungen. Beide Teilindikatoren sinken leicht. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist die Konsumneigung in diesem November etwas geringer. Ein Grund für die sinkende Anschaffungs- und Sparneigung dürften die abnehmenden Einkommenserwartungen sein. Die Verbraucher planen insofern mit einem potenziell geringeren verfügbaren Einkommen und nehmen Anpassungen bei Konsum sowie beim Sparen vor. Die Lage am Arbeitsmarkt ist weiterhin angespannt und größere finanzielle Entlastungen für die Bürger seitens des Staates sind von der Bundesregierung aktuell nicht geplant. Insofern wird der überraschende Optimismus aus dem Vormonat wieder korrigiert.

Erwartungen, dass nach einem konjunkturell verhalten verlaufenden ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung einsetzt, haben sich somit nicht erfüllt. Nach wie vor sind die Verbraucher mit Blick auf die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands verunsichert.

Diese Negativeinschätzungen kommen zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts für den Einzelhandel zur Unzeit. Die letzten beide Monate sind traditionell die umsatzstärksten Monate in der Branche. Unter Umständen kehrt der Optimismus bei den Verbrauchern im kommenden Jahr zurück, wenn durch finanzpolitische Maßnahmen das gesamtwirtschaftliche Wachstum angeregt wird. Dann erholt sich möglicherweise auch der private Konsum stärker und stützt einen konjunkturellen Aufschwung.

Das jeweils am ersten Montag eines Monats erscheinende HDE-Konsumbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren. Das Konsumbarometer, das vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt wird, hat eine Indikatorfunktion für den privaten Konsum. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

Weitere Informationen unter: https://einzelhandel.de/konsumbarometer

Sichere Innenstädte brauchen lebendigen Einzelhandel

Mit Blick auf die in den letzten Tagen geführte politische Debatte um Sicherheit in den Innenstädten macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass es vor allem darum gehen muss, Leerstand in den Stadtzentren zu vermeiden.

„Die sicherste Innenstadt ist eine Innenstadt ohne Leerstände und mit einem vitalen Einzelhandel. Die Geschäfte des Handels sind sichere Orte. Verödete Stadtzentren rutschen ab und erzeugen dunkle Angsträume. Deshalb werben wir als Handelsverband seit vielen Jahren für Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederbelebung von Innenstädten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

An die Politik gerichtet schlägt der HDE deshalb konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Handelsunternehmen und des Standortes Innenstadt vor: „Wir brauchen bessere Abschreibungsmöglichkeiten für private Investitionen in die Stadtzentren. Je schneller gehandelt wird, desto besser. Vernachlässigte Innenstädte wieder aufzubauen ist immer teurer, als vitale Zentren zu erhalten“, so Genth weiter. Die Politik muss aus Sicht des Verbandes jetzt handeln und die Einzelhändler entlasten. „Die Senkung der Stromsteuer muss auch für Handelsunternehmen kommen, das macht für die Branche jährlich 700 Millionen Euro aus. Zudem muss endlich ein wirkungsvolles Stoppschild gegen den unfairen Wettbewerb mit Plattformen und Händlern aus Fernost wie Temu und Shein her. Diese unfaire Konkurrenz, die sich nicht an unsere Regeln hält, muss rasch gestoppt werden. Ansonsten blutet der heimische Einzelhandel weiter aus“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer weiter. Gute Rahmenbedingungen für den Einzelhandel seien ein wichtiger Punkt, um die Geschäfte vor Ort als sichere Orte für alle und Stabilitätsanker für Innenstädte zu erhalten.

Quelle: HDE

Handelsverband lehnt SPD-Forderungen zu Erhöhung der Erbschaftsteuer ab

Angesichts aktueller Forderungen aus der SPD zur Erhöhung der Erbschaftsteuer macht der Handelsverband Deutschland (HDE) die negativen Folgen für Unternehmen deutlich.

Insbesondere die angedachte Abschaffung von Privilegien für Unternehmen sieht der Verband als kontraproduktiv an. „Grundsätzlich ist in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht die Zeit für Debatten um Steuererhöhungen, sondern für Entlastungen der Unternehmen und der Bürger. Die so dringend benötigte Aufbruchsstimmung für den Konsum erzeugt man sicher nicht mit neuen Steuererhöhungsvorhaben“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Bei der Erbschaftsteuer sieht der HDE insbesondere den Mittelstand massiv gefährdet: „Im Einzelhandel ist Privatvermögen oftmals auch Unternehmensvermögen, das in die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens fließt. Steigt die Erbschaftsteuer, geht das auf Kosten der Investitionen und damit auf Kosten der Zukunft des gesamten Unternehmens. Gerade im Mittelstand bedeutet eine höhere Steuerlast für die nächste Generation das Aus des Familienunternehmens“, so Genth weiter. Nach einer Anhebung der Erbschaftsteuer seien Generationswechsel für Unternehmen oft nicht mehr zu finanzieren. Viele kleine und mittlere Handelsunternehmen müssten dann zusperren. Und das, wo die aktuelle Lage der Branche alles andere als rosig sei. Der HDE rechnet in diesem Jahr mit dem Verlust von 4.500 Geschäften in Deutschland.

Quelle: HDE