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HDE-Umfrage: Bei deutlicher Mindestlohnanhebung rechnen zwei Drittel der Handelsunternehmen mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung

Mit Blick auf die in diesem Jahr anstehende Entscheidung der Mindestlohnkommission macht der Handelsverband Deutschland (HDE) klar, dass eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns fatale Konsequenzen haben könnte. So zeigt eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 550 Handelsunternehmen aller Größen, Branchen und Vertriebsformen, dass zwei Drittel der befragten Unternehmen mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung bis hin zu Entlassungen rechnen.

„Der Einzelhandel kann im dritten Rezessionsjahr in Folge angesichts enger Margen und geringer Rücklagen weitere Kostensteigerungen nicht mehr schultern. Besonders alarmierend ist, dass auch viele Großunternehmen aus der Branche inzwischen mit einer Verringerung der Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr rechnen. Dies ist nach Jahren stetig ansteigender Beschäftigungszahlen im Einzelhandel ein fataler Befund, denn die weit überwiegende Mehrheit der 3,1 Millionen Beschäftigten im Einzelhandel ist bei Großunternehmen tätig. Wir brauchen deshalb eine Aussetzung der Mindestlohnanpassung, also eine Nullrunde“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Dabei gehe es nicht nur um die Anhebung der Löhne im untersten Bereich: „Eine weitere Anhebung des Mindestlohns führt dazu, dass die Entgelte in kollektiven Entgeltsystemen insgesamt angehoben werden müssen. Denn es müssen ja auch die Lohnabstände zu höheren Entgeltgruppen gewahrt bleiben. Dieser Mechanismus vervielfacht den finanziellen Effekt einer Mindestlohnanhebung enorm“, so von Preen weiter. Hier fürchten 84 Prozent der vom HDE befragten Unternehmen eine Zunahme von Konflikten in den Betrieben, wenn bei einfachen Tätigkeiten in Folge eines höheren Mindestlohns keine Differenzierung mehr möglich ist.

Erschwerend kommen noch die Aussichten auf ungebremst anwachsende Sozialversicherungsbeiträge hinzu. 92 Prozent der Unternehmen konstatieren, dass die Sozialversicherungsbeiträge nicht weiter steigen dürfen. „Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Gesamtlage in der Branche und der Verteuerung des Faktors Arbeit appelliert der HDE dafür, eine Überforderung von personalstarken Großbranchen wie dem Einzelhandel zu verhindern und Beschäftigung nicht unnötig zu gefährden“, so von Preen.

Für die Mindestlohnfindung setzt der Handelsverband ganz auf die unabhängige Mindestlohnkommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern. „Die zunehmende Politisierung des Mindestlohns darf sich in der neuen Bundesregierung nicht fortsetzen, ansonsten könnte das zum Sargnagel für die Tarifpolitik werden. Löhne und Gehälter dürfen nicht zum Spielball von politischen Überbietungswettbewerben werden. Ansonsten droht die Überforderung der Unternehmen und der Verlust von Arbeitsplätzen“, so von Preen weiter. Das Vertrauen der Sozialpartner in die Laufzeit der mit der Gewerkschaft ausverhandelten Entgelttarifverträge sei prägend für die Tarifautonomie. Diese sei aus guten Gründen verfassungsrechtlich geschützt.

Quelle: HDE

HDE befürwortet zeitnahe Abschaffung des Solidaritätszuschlags

Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt die von Bundeskanzler Friedrich Merz geforderte Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Eine Streichung des Soli würde laut Verband maßgeblich zur Stärkung des Mittelstandes sowie der Verbraucher und der Binnenkonjunktur beitragen.

„Die Abschaffung des Solidaritätszuschlags ist lange überfällig. Es ist daher richtig und wichtig, dass sich der Bundeskanzler so klar dafür ausspricht“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Einzelhandel sei mit 90 Prozent Personengesellschaften besonders von der Belastung durch den Soli betroffen. „Der Solidaritätszuschlag belastet sowohl die Einkommen der Verbraucherinnen und Verbraucher als auch die Gewinne der Handelsunternehmen, vor allem die der zahlreichen Familienunternehmen. Das geht auf Kosten der Investitionen der Unternehmen und der Konsumnachfrage“, betont Genth.

In der Vergangenheit bestand zwischen dem Solidaritätszuschlag und den Solidarpakten I und II eine Verbindung. Da der Solidarpakt II 2019 ausgelaufen ist und durch einen reformierten Finanzausgleich ersetzt wurde, besteht laut HDE kein finanzieller Sonderbedarf, der durch eine Ergänzungsabgabe abgedeckt werden sollte. „Den Solidaritätszuschlag jetzt abzuschaffen, ist das richtige Signal für eine Belebung der Konjunktur und die Stärkung des Mittelstands“, so Genth.

Quelle: HDE

Mobilitätswandel: Einzelhandel mahnt zur Sicherstellung der Erreichbarkeit von Innenstädten mit allen Verkehrsmitteln

In der aktuellen Debatte über für den Einzelhandel wichtige Verkehrsträger setzt sich der Handelsverband Deutschland (HDE) dafür ein, die Erreichbarkeit der Innenstädte mit allen Verkehrsmitteln zu sichern.

Nachdem Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder in der vergangenen Woche auf dem Nationalen Radverkehrskongress die Förderung des Radverkehrs zur Chefsache erklärt hat, kommt es für einen erfolgreichen Mobilitätswandel laut HDE nun auf belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verkehrsmittelwahl der Innenstadtbesucher an, um die passenden Maßnahmen ergreifen zu können.

„Der Umbau unserer Innenstädte ist unumgänglich. Es geht darum, ihre Attraktivität zu steigern, Klimaresilienz zu erreichen und Antworten auf den Mobilitätswandel der Bevölkerung zu finden“, so Michael Reink, HDE-Bereichsleiter Standort- und Verkehrspolitik. Hierbei ausschließlich den Radverkehr in den Fokus zu nehmen, sei allerdings nicht der richtige Ansatz. Stadtzentren müssten mit allen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Um die zukünftige Verkehrsträgerwahl genauer zu untersuchen und Lösungsansätze für einen erfolgreichen Mobilitätswandel zu entwickeln, hat der HDE in Zusammenarbeit mit dem Bundesverkehrsministerium die erste Grundlagenstudie zum Thema Verkehrsmittelwahl und Konsum bei der RWTH Aachen in Auftrag gegeben. Vorliegen werden die für Deutschland erstmaligen Ergebnisse voraussichtlich Ende des Jahres. „Gute Verkehrspolitik ist auf undogmatische und wissenschaftlich saubere Erkenntnisse angewiesen“, betont Reink.

Quelle: HDE

HDE setzt sich für Ausbau der geräuscharmen Nachtlogistik ein

Angesichts des in den kommenden Jahren weiter zunehmenden Kunden- und Lieferverkehrs hält der Handelsverband Deutschland (HDE) den Ausbau der geräuscharmen Nachtlogistik für notwendig. Der HDE arbeitet daher gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut an Möglichkeiten, die geräuscharme Nachtlogistik in den regelmäßigen Betrieb zu bringen.

„Die zeitliche Verlagerung der Lieferverkehre ist ein Lösungsansatz, der bislang kaum beachtet wird. Dabei liegt in der geräuscharmen Nachtlogistik der Schlüssel zur Stabilisierung des Verkehrsvolumens“, so Michael Reink, HDE-Bereichsleiter Standort- und Verkehrspolitik. Bisher würden die Straßen von allen Nutzern zur gleichen Tageszeit in Anspruch genommen. „In der Nacht sind von Stau geprägte Straßen leer und bringen die wenigen Verkehrsteilnehmer rasch an ihr Ziel. Zudem sind in der Nacht aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens viele Ampeln ausgeschaltet, was den Verkehrsfluss zusätzlich erhöht“, so Reink.

In Zusammenarbeit mit Handelsunternehmen und dem Fraunhofer Institut setzt sich der HDE für den Ausbau der geräuscharmen Nachtlogistik ein. „Die technischen Voraussetzungen wie etwa Zugmaschinen, Sattelauflieger, Kühlaggregate und leise Bordwände sind bereits am Markt verfügbar. Jetzt gilt es, die geräuscharme Nachtlogistik gemeinsam voranzutreiben“, fordert Reink.

Quelle: HDE

Einzelhandel sieht Hamburgs Entscheidung gegen Verpackungssteuer als wichtiges Signal für gesamte Branche

Dass sich die Hamburger Bürgerschaft in der vergangenen Woche gegen die Einführung einer kommunalen Verpackungssteuer entschieden hat, bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) positiv. Gemeinsam mit ebenfalls betroffenen Verbänden hatte der HDE auf die drohenden Belastungen für die Unternehmen aufmerksam gemacht, die mit der Einführung einer kommunalen Verpackungssteuer einhergehen würden. Das Spektrum der Auswirkungen reicht demnach von ausufernder Bürokratie über kommunale Flickenteppich-Regelungen bis hin zur überbordenden finanziellen Belastung für Verpackungen.

„Die Entscheidung der Hamburger Bürgerschaft, eine kommunale Verpackungssteuer abzulehnen, ist ein wichtiges Signal für unsere Unternehmen. Eine derartige Steuer würde zu einem Flickenteppich, sowie zu unnötigen bürokratischen und finanziellen Belastungen für die Unternehmen führen, ohne dass das Abfallaufkommen signifikant gesenkt würde. Unsere Unternehmen setzen sich bereits heute auch ohne eine solche Steuer mit großem Engagement für die Reduzierung und Vermeidung von Verpackungen ein“, so Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Nachhaltigkeit.

Bundesweit gibt es Bestrebungen, eine kommunale Verpackungssteuer einzuführen, um so vermeintlich das Müllaufkommen in den Innenstädten zu reduzieren. Eine tatsächliche Lenkungswirkung ist aber bisher nicht zweifelsfrei belegbar. Daher leisten die betroffenen Verbände vor Ort massive Aufklärungsarbeit, um auf die Auswirkungen der zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen hinzuweisen. Seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zur Rechtmäßigkeit der kommunalen Verpackungssteuer gibt es in vielen Kommunen bundesweit konkrete Überlegungen zur Einführung einer kommunalen Verpackungssteuer. In Köln, Heidelberg und Freiburg soll die Steuer 2025 beziehungsweise 2026 eingeführt werden. In über 100 weiteren Kommunen besteht grundsätzliches Interesse an der Einführung.

Quelle: HDE

Zoll-Jahresbilanz vorgestellt: Handelsverband fordert effektiveres Vorgehen gegen illegale Waren aus Fernost

Mit Blick auf die von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil vorgestellte Zoll-Jahresbilanz für 2024 fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) rasche Veränderungen beim Umgang mit den Paketmassen, die die EU aus Fernost erreichen. Insbesondere die Sendungen über die Online-Plattform Temu und den Onlinehändler Shein stehen dabei im Fokus der Kritik. Denn die über die beiden Unternehmen verschickten Waren entsprechen oft nicht den hiesigen Produktsicherheitsvorgaben. Zudem wird der Warenwert häufig falsch deklariert.

„Die Behörden dürfen nicht mehr zum Zuschauen verbannt sein, der Zoll braucht die entsprechende Ausstattung und einen klaren Schritt in Richtung Digitalisierung, um die Paketmassen aus China zumindest in vernünftigen Stichproben kontrollieren zu können. Ansonsten macht dieser unfaire Wettbewerb die bei uns heimischen Händler, die sich an alle Regeln halten, wirtschaftlich kaputt“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Der HDE setzt sich insbesondere auch für eine schnelle Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro ein. Bisher rutschen Pakete, deren Warenwert auf unterhalb dieser Grenze deklariert wird, oft unkontrolliert durch. Bei vereinzelten Stichprobenkontrollen stoßen die Behörden jedoch immer wieder auf falsch deklarierte Pakete, deren Wert eigentlich über der Freigrenze liegt. Zudem teilen die Versender teurere Ware oft auf mehrere Pakete auf, um die Freigrenze nicht zu reißen. „Mit diesen Tricksereien muss Schluss sein – und zwar möglichst sofort. Die Zollfreigrenze muss abgeschafft werden“, so der HDE-Präsident. Allein im vergangenen Jahr wurden 4,6 Milliarden Pakete mit einem angeblichen Warenwert von jeweils unter 150 Euro in die EU direkt an die Verbraucher geliefert. Davon kamen 91 Prozent aus China, vorrangig von Anbietern wie Temu und Shein.

Das Thema hat aus Sicht des HDE in den letzten Wochen an weiterer Brisanz gewonnen: „Die USA haben ihre Freigrenze Anfang April abgeschafft und erheben jetzt auf jedes Paket Zoll sowie eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr. Damit ist das Geschäftsmodell für Temu und Co in den USA tot. In der Folge sehen wir schon jetzt eine Neuorientierung dieser Unternehmen hin zu Europa. Das erhöht den Druck auf die Entscheidungsträger in Deutschland und der EU enorm, wir müssen ins Handeln kommen“, so von Preen weiter. Temu hat seine App aus den App-Stores in den USA zurückgezogen und investiert mehr Geld in digitale Werbung in Europa – insbesondere in Deutschland, Frankreich und UK, um das Geschäft hierzulande anzukurbeln.

Angesichts dieser Entwicklungen hatte der HDE bereits in der vergangenen Woche in einem Brief an den Bundesfinanzminister dazu aufgefordert, die Vorschläge der EU-Kommission aus ihrer Toolbox vom Februar dieses Jahres auf EU-Ebene schnell umzusetzen. Dabei geht es vor allem um die Abschaffung der Zollfreigrenze, die Einführung einer Bearbeitungsgebühr für Pakete beim Zoll und eine Anmeldepflicht für jedes Paket ungeachtet des Warenwertes über das System des EU-Import-One-Stop-Shops. Damit ist dann auch sichergestellt, dass Zoll, Bearbeitungsgebühr und Steuern tatsächlich ordnungsgemäß bezahlt werden.

Quelle: HDE

Einzelhandel sieht in geplanten Steuerentlastungen positives Signal, mahnt aber zu branchenübergreifender Investitionsoffensive

In dem von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil vorgelegten und heute von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Entwurf eines Gesetzes für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) einen ersten wichtigen Schritt.

Laut Verband kann der Gesetzentwurf auch im Einzelhandel Investitionen unterstützen. Gleichzeitig warnt der HDE davor, die Investitionsoffensive durch begrenzte Abschreibungsmöglichkeiten auf bewegliches Anlagevermögen zu beschränken. Die geplanten Abschreibungsmöglichkeiten müssten auf Investitionen in allen Sektoren ausgeweitet werden.

„Mit ihrem Investitionsprogramm zeigt die neue Bundesregierung Handlungsfähigkeit. Sie hat erkannt, dass es angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage schnell gehen muss. Jetzt muss eine Investitionsoffensive folgen, die auch wirklich alle Bereiche erreicht“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Die besseren Abschreibungsmöglichkeiten müssen jetzt schnell kommen und bereits wie geplant ab dem 1. Juli gelten. Wenn notwendige Ergänzungen kurzfristig nicht möglich sind, muss es ein weiteres Steuergesetz in diesem Jahr geben“, so Genth weiter.

Dass die Abschreibungsbedingungen der Unternehmen etwa bei beweglichen Wirtschaftsgütern verbessert werden sollen, sei ein wichtiger Schritt. „Für Händlerinnen und Händler macht das Investitionen in die Lagerhaltung oder in die Modernisierung ihrer Lieferflotten künftig attraktiver“, so Genth. Aus Sicht des HDE ist zudem eine Ausweitung der Abschreibungsmöglichkeiten notwendig, damit die Investitionsoffensive überall ankommt. „Anreize sind vor allem gefragt für Investitionen in die Innenstädte, in die Digitalisierung und in den Klimaschutz. Dies ist für den Handel und die Kommunen bedeutend. Der Einzelhandel setzt hier auf politische Maßnahmen“, so Genth.

Die in dem Gesetzesentwurf vorgesehene schrittweise Absenkung des Körperschaftsteuersatzes und des Einkommensteuersatzes für einbehaltene Gewinne von Personenunternehmen um fünf Prozentpunkte bewertet der HDE grundsätzlich positiv. „Mit der schrittweisen Absenkung des Steuersatzes auf einbehaltene Gewinne von Unternehmen erst im Jahr 2028 zu beginnen, ist allerdings viel zu spät. Die Entlastungen müssen jetzt kommen“, betont Genth.

Quelle: HDE

Müllaufkommen in Deutschland gesunken: Handel setzt sich weiter für Abfallreduzierung ein

Mit Blick auf den vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Rückgang der Müllmenge macht der Handelsverband Deutschland (HDE) auf das Engagement der Händlerinnen und Händler für die Reduzierung der Abfallmengen aufmerksam. Laut Statistischem Bundesamt ist die Müllmenge in Deutschland 2023 auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen, darunter auch die Menge des Gewerbeabfalls, der unter anderem bei den Handelsunternehmen anfällt.

„Die Entwicklung der Abfallmengen zeigt, dass das Engagement des Handels Früchte trägt und die gemeinsamen Anstrengungen für die Reduzierung von Müll wirken“, so Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Nachhaltigkeit. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft werde etwa das Abfall- und Recyclingmanagement stetig angepasst und verbessert, um den Rohstoffverbrauch zu senken und Materialien wenn möglich wiederzuverwenden. Die sortenreine Getrenntsammlungspflicht von Abfällen ermögliche zudem eine hochwertige Verwertung und Wiederverwendung der Materialien. „Damit diese positive Entwicklung weitergeht, ist auch die Unterstützung aus der Politik gefragt“, so Gerstein weiter. Abzuwarten bleibe dabei, wie die Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden.

Der HDE sieht hier Potenzial für weitere Verbesserungen. „Sowohl bei der Umsetzung der europäischen Verpackungsverordnung in nationales Recht als auch bei der Novellierung des deutschen Verpackungsgesetzes müssen die Weichen richtig gestellt werden“, betont Gerstein. Die Bundesregierung habe bereits wichtige Themen in den Blick genommen, nun komme es vor allem darauf an, Regelungen zu erlassen, die für die Wirtschaft bürokratiearm und praxistauglich umsetzbar seien. Die ersten Signale sind aus Sicht des HDE vielversprechend, etwa bei der anstehenden Novellierung von Paragraf 21 des Verpackungsgesetzes und bei der geplanten nationalen Umsetzung der Zulassungspflicht zur Erfüllung der erweiterten Herstellerverantwortung für bisher nicht systembeteiligungspflichte Verpackungen. „Das in Deutschland bereits gut funktionierende System des Recyclings und der Wiederverwendung sollte unbedingt weitergeführt werden. Dann stehen die Chancen gut, dass der Handel auch künftig maßgeblich dazu beitragen kann, die Gewerbeabfallmengen weiter zu senken“, so Gerstein.

Quelle: HDE

Hitzeaktionstag: Innenstädte auf effektive Maßnahmen zum Hitzeschutz angewiesen

Anlässlich des heutigen Hitzeaktionstages bekräftigt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Forderung nach effektiven Strategien, um die Innenstädte an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Laut Verband haben sich die Anforderungen an die Innenstadtgestaltung klimabedingt verändert.

Notwendig seien daher neben kurzfristigen Maßnahmen wie temporären Begrünungen auch Konzepte, die für eine neue und klimagerechte Aufenthaltsqualität in den Stadtzentren sorgen. Dabei ist in Anbetracht der prekären kommunalen Haushalte zu bedenken, dass der klimaresiliente Stadtumbau eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nicht allein durch die Kommunen gestemmt werden kann.

„Erfolgreicher Hitzeschutz wird für unsere Innenstädte immer wichtiger. Damit Stadtzentren auch in den Sommermonaten attraktive Orte der Begegnung sind, müssen die Folgen des Klimawandels bei der Innenstadtgestaltung berücksichtigt werden. Der Handelsstandort Innenstadt darf nicht den steigenden Temperaturen zum Opfer fallen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Vielerorts seien in den Zentren bereits Schatten spendende Grünflächen oder Wasserläufe zu finden, die zum Verweilen einladen. Allerdings müssten sich einige Innenstädte erst noch auf die klimabedingten Veränderungen einstellen. „Es braucht zwingend individuelle Konzepte in der Stadtplanung, die auf die jeweiligen Rahmenbedingungen und Bedarfe vor Ort abgestimmt sind“, so Genth weiter. Das Ziel müsse sein, Innenstädte bundesweit auch während Hitzewellen zu kühlen Orten mit hoher Aufenthaltsqualität zu machen. Von Fassadenbegrünungen über temporäre Begrünungen durch mobile Pflanzelemente bis hin zur Offenlegung von Flüssen seien zahlreiche Maßnahmen möglich. „Bewältigen lassen sich die Folgen des Klimawandels nur gemeinsam. Hier müssen sich alle innerstädtischen Akteure engagieren“, betont Genth.

Der vom HDE mitinitiierte Best-Practice-Datenpool Stadtimpulse (https://unsere-stadtimpulse.de/) gibt einen Einblick in erfolgreiche Innenstadtprojekte. „Die Projektvielfalt zeigt, dass es viele Wege gibt, Zentren klimagerecht zu gestalten und die Stadtplanung der Zukunft umzusetzen“, so Genth.

Quelle: HDE

HDE-Konsumbarometer im Juni: Verbraucherstimmung hellt sich auf, Konsumzurückhaltung schwindet aber nur langsam

Unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern wächst der Optimismus, ihre Stimmung verbessert sich im Juni. Wie aus dem aktuellen Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hervorgeht, steigt der Index so stark wie zuletzt im Sommer vergangenen Jahres. Für eine spürbare Erholung des privaten Konsums ist allerdings eine weitere und kontinuierliche Aufhellung der Verbraucherstimmung notwendig. Noch bleibt sie deutlich hinter ihrem Vorjahresniveau zurück.
Die Konsumzurückhaltung hatte zuletzt bereits leicht nachgelassen. Dieser Trend setzt sich nun fort. Die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher legt erneut zu. Weiterhin sind die Planungen der Verbraucher jedoch von einer gewissen Vorsicht geprägt, denn gleichzeitig wollen sie ihre Sparanstrengungen intensivieren. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld bremst somit noch immer eine baldige und spürbare Erholung des privaten Konsums aus.

Mit Blick auf die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung lassen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu sehr von den pessimistischeren Konjunkturprognosen der vergangenen Wochen beeinflussen. Vielmehr fallen ihre Konjunkturerwartungen optimistischer aus und steigen im Vergleich zum Vormonat. Auch bei ihren Erwartungen zur weiteren Entwicklung der eigenen Einkommenssituation zeigen sich die Verbraucher zuversichtlich und sind sogar optimistischer als im entsprechenden Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn haben damit die Erwartungen zur finanziellen Basis für den privaten Konsum deutlich zugelegt. Für eine Ausweitung ihres Konsums fehlt es den Verbrauchern allerdings noch an Vertrauen in das gesamtwirtschaftliche Umfeld.

Auf die kommenden Wochen blicken die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland insgesamt optimistischer, wie der stärkste Stimmungsanstieg seit einem Jahr verdeutlicht. Weiterhin bestehende Unsicherheiten bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie die geopolitisch angespannte Lage hemmen eine spürbare Aufhellung der Verbraucherstimmung jedoch noch. Ihre Konsumzurückhaltung legen die Verbraucher nur langsam ab. Damit eine signifikante Erholung des privaten Konsums einsetzen kann, sind weitere positive Signale erforderlich. Das Warten auf gesamtwirtschaftliches Wachstum hält an.

Das jeweils am ersten Montag eines Monats erscheinende HDE-Konsumbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren. Das Konsumbarometer, das vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt wird, hat eine Indikatorfunktion für den privaten Konsum. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

Weitere Informationen unter: https://einzelhandel.de/konsumbarometer

Quelle: HDE